Mumok Ausstellungen bis 7. Jänner 2024
- Kategorie: Kunst & Events
Das Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, kurz Mumok, in Wien ist ein Schatzkästchen zeitgenössischer Kunst, das sowohl Kunstliebhaber als auch neugierige Besucher gleichermaßen begeistert. Die Geschichte des Museums reicht bis ins Jahr 1962 zurück, als die Sammlung von moderner Kunst in der Stiftung Ludwig begann. Seitdem hat sich das Mumok zu einem Hotspot für innovative und experimentelle Kunst entwickelt. Die Ausstellungen bieten einen eindrucksvollen Überblick über verschiedene Strömungen, von der Pop Art bis zur abstrakten Malerei. Skulpturen, Installationen und multimediale Werke nehmen die Besucher mit auf eine Reise durch die kreativen Köpfe bedeutender Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts. Hier trifft man auf die Avantgarde, die Konventionen herausfordert und Grenzen neu definiert.
Adam Pendleton. Blackness, White, and Light
Das mumok präsentiert die erste umfassende, europäische Einzelausstellung des in New York lebenden Künstlers Adam Pendleton. Pendleton entwickelt seine Malerei in Form eines fortlaufenden Indexes, der Gesten registriert, transponiert und überschreibt. Seit 2008 organisiert der Künstler einen Großteil seiner Arbeit unter dem Begriff Black Dada, einem Konzept, mit dem er eine sich beständig fortschreibende Untersuchung des Verhältnisses von Blackness, Abstraktion und Avantgarde bezeichnet. In Pendletons Malerei, seinen Zeichnungen sowie weiteren Arbeiten wird eine visuelle Philosophie des unabgeschlossenen Postulats sicht- und spürbar. Unterscheidungen wie die zwischen Lesbarkeit und Abstraktion, Vergangenheit und Gegenwart, vertraut und fremd werden dabei eingeebnet.
Kuratiert von Marianne Dobner
Elisabeth Wild. Fantasiefabrik
Die turbulente Biografie von Elisabeth Wild (geb. Pollak, * 1922 in Wien, † 2020 in Panajachel, Guatemala) wirkt wie ein Spiegelbild des 20. Jahrhunderts: Geprägt von Flucht und Vertreibung, nationaler Identifikation und Nicht-Identifikation, glich ihr Leben einem steten Neuanfang. Dies zeigt sich nicht zuletzt in ihrem medial äußerst divers angelegten OEuvre, das Malerei, Skulptur und Textilentwürfe ebenso umfasst wie ihre weitaus bekannteren Collagen und die daraus resultierenden Installationen. Das mumok widmet ihr nun die erste umfassende Retrospektive, die neben ihrem Spätwerk auch ihr unbekanntes Frühwerk in den Fokus rückt.
Mit der Präsentation ihrer ersten großen Ausstellung in Wien kehrt ihre Geschichte an ihren Ausgangspunkt zurück. Im Zentrum der Schau steht Wilds künstlerische Entwicklung, die einem Ritt durch die Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts gleicht. Auf zwei Ausstellungsebenen werden Früh- und Spätwerk einander gegenübergestellt. Obwohl die beiden Schaffensperioden auf den ersten Blick konträr anmuten – man könnte meinen, sie stammten nicht von gleicher Hand –, offenbaren sich bei näherer Betrachtung Verwandtschaften, die frühe Interessen der Künstlerin erkennen lassen: Architektur- und Naturfragmente lassen sich in den späten collagierten Arbeiten ebenso ausfindig machen wie maskenhafte Züge oder geometrische Muster. Die Collagen vereinen somit Wilds frühe Landschaftsmalereien, Porträts und Textilmuster in rein abstrahierter Form.
Kuratiert von Marianne Dobner
Ausstellungsarchitektur: Meyer-Grohbruegge (Johanna Meyer-Grohbrügge, Hanna Kosharna)
Produktion der Ausstellungsarchitektur: papplab GmbH (Wodo Gratt, Christoph Außerwöger)
Benoît Piéron. Monstera deliciosa
In seiner ersten musealen Einzelausstellung lädt der französische Künstler Benoît Piéron in ein Wartezimmer ein, so wie wir es aus Arztpraxen und Krankenhäusern kennen. Piérons Wartezimmer allerdings ist kein Ort, wo die Zeit „totgeschlagen“ wird, sondern ein Ort der Transformation, in den die Außenwelt in Form rätselhafter Objekte und Bilder eindringt. Schneekugeln, ein chromatischer Wolkenhimmel, das Spiel von Licht und Schatten, ein Wasserleck und die Figur einer Fledermaus verwandeln einen Ort der Leere in einen Ort poetischer Fülle.
Piérons künstlerische Praxis ist durch seine lebenslange Erfahrung mit Krankheit geprägt. Er beschäftigt sich mit dem medizinischen und gesellschaftlichen Umgang mit kranken Körpern, mit Erfahrungen des Wartens und der Ungewissheit, mit Fürsorge und Intimität. So verwandelt Piéron seine Krankheit in eine Kunst des Überlebens.
Kuratiert von Manuela Ammer
Friedrich Kiesler Endless House
Im Jänner 2017 übergab das Sammlerpaar Gertraud und Dieter Bogner eine besondere Schenkung an das mumok: ein rund 30 Werke zählendes Konvolut des österreichisch-amerikanischen Architekten, Künstlers, Bühnengestalters, Designers und Theoretikers Friedrich Kiesler. Eines der Hauptwerke, Kieslers Endless House (1950), wird nun – ergänzt von einer Reihe weiterer Arbeiten – im mumok ausgestellt. Das Endless House ist ein exemplarisches Werk innerhalb des Schaffens und der Theorie von Friedrich Kiesler. Die herausragende Eigenschaft des Endless House ist der sich in einem kontinuierlichen Fluss befindende Raum: Der Baukörper dieses außergewöhnlichen Architekturmodells ist unregelmäßig und sphärenhaft. Boden, Wände und Decken sind wie aus endlosen Schleifen geformt. Kiesler fertigte nur zwei Gesamtmodelle des Endless House an, wovon sich eines im New Yorker Whitney Museum befindet.
Kieslers Wiener Jahre im Umfeld von Otto Wagner, Josef Hoffmann und Adolf Loos sowie die Idee des Gesamtkunstwerks waren prägend für sein gesamtes künstlerisches und theoretisches Werk. Seine Vision einer Wechselbeziehung zwischen Kunstwerk, Raum und Betrachter*in materialisiert sich in seinen revolutionären Ausstellungsgestaltungen und Werkgruppen.
Kuratiert von Dieter Bogner
ON STAGE – Kunst als Bühne
Die Ausstellung ON STAGE widmet sich den variantenreichen Formen des Bühnenhaften und des Rollenspiels in der Kunst seit der Zeit um 1960. Im Rahmen einer traditionskritischen Neoavantgarde kamen damals verstärkt performative und aktionistische Kunstformen auf, die den Künstler*innen – oft vor versammeltem Publikum – bühnenartige Präsenz verliehen. Der Wiener Aktionismus mit seiner provokanten und zeitkritischen Theatralik zählt ebenso dazu wie das literarische cabaret der Wiener Gruppe, das in der Tradition des dadaistischen Theaters steht, oder die Fluxus-Bewegung mit ihrem medialen Crossover. Diesen männerdominierten Kunstrichtungen gegenüber etablierte sich eine feministische Szene, in der die Auswirkungen patriarchaler gesellschaftlicher Hierarchien auf geschlechtliche Rollenbilder kritisch hinterfragt wurden. Sie bilden die historische Basis für neuere Positionen, die sich gegen konservativ bestimmte Geschlechterrollen und Identitätsbilder sowie gegen Rassismus und Kolonialismus wenden. In weiteren Themenfeldern finden sich musikalische und filmische Inszenierungen, (Selbst-)Darstellungen und Rituale des Kunstbetriebes sowie Werke, in denen Betrachter*innen zu Akteur*innen werden. Die Ausstellung zeigt ca. 150 Werke und Werkserien, die vorwiegend aus der mumok Sammlung stammen.
Kuratiert von Rainer Fuchs
Adresse:
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
MuseumsQuartier
Museumsplatz 1
1070 Wien
Öffentliche Verkehrsmittel
U2 (MuseumsQuartier)
U2, U3 (Volkstheater)
48a, 49 Fahrtrichtung Dr.-Karl-Renner-Ring (Volkstheater)
D, 1, 2, 71 (Dr.-Karl-Renner-Ring / Burgring + 10 min Fußweg)
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen: 10–18 Uhr
Mittwoch: 10–20 Uhr
Sonderöffnungszeiten rund um Weihnachten und Neujahr:
Sonntag 24. Dezember 2023: 10–14 Uhr
Montag 25. Dezember 2023: 10–18 Uhr
Sonntag 31. Dezember 2023: 10–16 Uhr
Montag 1. Jänner 2024: 12–18 Uhr
Eintrittspreise
Regulär: € 15,–
Jahreskarte: € 33,–
U 27 Jahreskarte: € 19,–
Alle öffentlichen Führungen und Vermittlungsprogramme sind mit gültigem Eintrittsticket kostenlos (außer anders angegeben).
Ermäßigungen gibt es für
- Menschen mit besonderen Bedürfnissen (mit Ausweis)
- Senior*innen ab 65 Jahren oder mit Senior*innenausweism
- Studierende unter 27 Jahre,
- Zivil-/Präsenzdienstleistende, Arbeitslose
Eintritt frei: € 0,– für Kinder und Jugendliche < 19 Jahre, mumok Jahreskartenbesitzer*innen, Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste, IAA, Hunger auf Kunst und Kultur, Vienna Pass-Inhaber*innen, ICOM-Kartenbesitzer*innen, Mitglieder der Berufsvereinigung der bildenden Künstler*innen Österreichs (Landesverband Wien, NÖ, Bgld), Niederösterreich-CARD
Bilder © Bild Mumok von Aussen: Nico Havranek, Bild Ausstellung Stefan Altenburger
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